Kurier.at: 02 02 2017: Murkraftwerk: Fundamentreste der Baracken sind da
https://kurier.at/chronik/oesterreich/murkraftwerk-fundamentreste-der-baracken-sind-da/248.385.684
Kurier.at: 22.02.2017: Protest gegen Murkraftwerk auf politischer und historischer Ebene
Kurier.at: 09.03.2017: Funde beim Grazer Murkraftwerk: Es herrscht Intransparenz
Kurier.at: 18.03.2017: NS-Lager Liebenau könnte zum Problemfall werden
https://kurier.at/chronik/oesterreich/koennte-problemfall-werden/252.588.059
Kurier.at: 09.09.2017: Mauthausen-Komitte pocht auf Denkmalschutz, doch die Stadtpolitik bleibt bei ihrem Plan. Im Bund prüft man die "sensible Materie".
https://kurier.at/chronik/oesterreich/auf-reste-des-ns-lagers-in-graz-kommen-gaerten/285.137.741
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Dr. Rainer Possert zu historischen Informationen zum NS-Lager Liebenau
Quelle: https://cba.fro.at/346474
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Im Süden von Graz gab es in der NS-Zeit grauenvolle Vorgänge im Zusammenhang mit dem sogenannten Lager Liebenau. Menschen wurden dort geschunden und zu Zwangsarbeit in der umliegenden Industrie verwendet, viele kamen dabei ums Leben. Tausende ungarische Juden und Jüdinnen wurden hier gegen Ende des Krieges durchgeschleust, auch von ihnen kamen viele in Liebenau und auf Todesmärschen nach Mauthausen um.Die historische Aufarbeitung der Vorgänge von der Stadt Graz im Zusammenhang mit den bis heute bestehenden Resten der Lagerstruktur steht aus.
Der Grazer Arzt Dr. Rainer Possert hat als Privatperson mit großem Engagement und auf eigene Faust Forschung betrieben, Gutachter engagiert und Übersichtspläne erstellen lassen, die sogar vom Bundesdenkmalamt gewürdigt wurden. Jährlich veranstaltet er in Kooperation mit dem Sozialmedizinischen Zentrum Liebenau und dem Mauthausen Kommitee Österreich (MKÖ)Gedenkveranstaltungen in Liebenau. An die Stadt Graz urgiert Possert seit vielen Jahren, die Aufarbeitung aktiver voranzutreiben. Dort wird seinem Engagement aktuell aber nicht besonders viel Wertschätzung entgegengebracht: Eine weitere Wortmeldung aus dem Grazer Bürgermeisterbüro, zitiert aus besagtem Standard-Artikel: “Wozu graben?“ Es seien bloß “bisher haltlose, völlig unbegründete Spekulationen eines Arztes”. *)Durch diese respektlosen Worte verärgert, veröffentlichte Mag. Uschi Possert, Dr. Possterts Frau, einen offenen Brief an Bürgermeister Nagl auf Facebook, in dem sie demBürgermeisterbüro eine Geschichte-Lektion anhand von Forschungsergebnissen zum NS-Lager Liebenau erteilt. Auch das Mauthausen Kommitee Österreich zeigt sich alarmiert von den unsensiblen Aussagen, und teilt den Standard-Artikel auf seiner Facebook-Seite.
*)
derStandard.at: Schrebergärten auf eh. NS-Zwangsarbeiterlager
http://derstandard.at/2000062848879/Schrebergaerten-auf-ehemaligem-NS-Zwangsarbeitslager-in-Graz
Klipp-magazin.at: NS-Lager Liebenau: Offener Brief
http://www.klippmagazin.at/2017/08/ns-lager-liebenau-offener-brief/
derStandard.at: Graz baut auf NS-Gräber eine Schrebergartenanlage
https://www.pressreader.com/austria/der-standard/20170819/281792809141612
Weitere Infos:
Eine Aussage von Bürgermeister-Sprecher Thomas Rajakovics zum Lager Liebenau sorgt für Gesprächsstoff. Die dortigen Barackenfundamente werden nicht geschützt.
http://news.furt.at/artikel/830335/Emotionale-Diskussion-um-NS-Lager
EU-Umweltbüro.at: Erneut Forderung nach Baustopp nach Fund von NS-Lager Liebenau
http://www.eu-umweltbuero.at/inhalt/murkraftwerk-nach-fund-von-ns-lager-erneut-baustopp-forderung
Kuriert.at: 2017 02: Was das Murkraftwerk mit einem NS-Lager zu tun hat
https://kurier.at/chronik/oesterreich/was-das-murkraftwerk-mit-einem-ns-lager-zu-tun-hat/246.578.722
Vol.at: 2017 08 10 Fundamente von Grazer-NS-Zwangsarbeiterlager freigelegt
http://www.vol.at/fundamente-von-grazer-ns-zwangsarbeiterlager-freigelegt/apa-1437543418
orf.at: NS-Luftschutzgang bei Bauarbeiten entdeckt
Bei den Bauarbeiten für ein Jugendzentrum in Graz sind Arbeiter auf ein zeitgeschichtliches Relikt gestoßen.
http://steiermark.orf.at/news/stories/2843551/
Wiener Zeitung.at 2017 03 Zeithistoriker beklagen Intransparenz über NS-Funde
derStandard.at: 2016 04 NS-Lager: Gedenken an die
dunkle Seite von Graz:
Der Arzt
(Dr. Rainer Possert) hat – gemeinsam mit dem von ihm mitbegründeten Sozialmedizinischen Zentrum Liebenau – in der Folge Privatforschungen angestellt, Gutachter engagiert, hochspezielle
Luftaufnahmen organisiert und fast auf den Zentimeter genau die alten Bombentrichter rekonstruiert. Zumindest das Bundesdenkmalamt hat sich von Posserts Vorarbeiten jetzt beeindruckt
gezeigt.
http://derstandard.at/2000034478961/NS-Lager-Gedenken-an-die-dunkle-Seite-von-Graz
diePresse.at von : 2015 Tod im NS-Lager mitten in Graz
http://diepresse.com/home/science/4716693/Der-Tod-im-NSLager-mitten-in-Graz
2014 derStandard.at: 2014 Neue Detaisl eines Grazer Tabuthemas
http://derstandard.at/1397522020065/Neue-Details-eines-Grazer-Tabuthemas
science.orf.at: 2013 Lager Liebenau: ein vergessener Ort des Verbrechens
http://sciencev2.orf.at/stories/1711093/index.html
NS-Lager Liebenau. Sie zeigt das durch die NS - Verbrechen kontaminierte Lagerareal mit seinen nunmehr wissenschaftlich ausgewiesenen Verdachtsflächen. Der Gedenktext, in Englisch und Hebräisch übersetzt, erinnert an die unzähligen Ermordeten und zu Tode gekommenen Opfer des NS-Regimes in Liebenau.
https://smz.at/gedenkkultur.phtm
Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung: NS-Lager Liebenau
http://bik.ac.at/das-lager-graz-liebenau-der-ns-zeit/l
Mika.Handlbog.net: 2014 12 Lager V in Graz-Liebenau und der Puchsteg
http://mika.hanblog.net/lager-v-in-graz-liebenau-und-der-puchsteg/
Austria-forum.org, Dr. Robert Engele: Das letzte Kapitel des Holocaust: Das "Lager V" in Liebenau war 1945 eine Station der ungarischen Juden auf ihren Todesmärschen ins KZ.
Stadtarchiv Göttingen: "Arbeitserziehungslager" Liebenau
Barbara Stelzl-Marx Das Lager Graz-Liebenau in der NS-Zeit Zwangsarbeiter – Todesmärsche – Nachkriegsjustiz
ISBN 978-3-7011-0254-9
Wiener-Zeitung.at: 03 2017
Graz. Funde von baulichen Strukturen im Umfeld der Baustelle des Murkraftwerkes versetzen Zeithistoriker der Universität Graz in Beunruhigung. Bis zur Klärung des Sachverhaltes sei es unbedingt notwendig, die Bauarbeiten zu unterbrechen, hieß es in einer Erklärung von mehr als einem Dutzend Historikern von u.a. dem Institut für Geschichte und dem Centrum für Jüdische Studien.
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NÖ.orf.at: 27 08 2017 15.000 Skelette auf Domplatz St. Pölten freigelegt
http://noe.orf.at/news/stories/2862442/
Seit dem Jahr 2010 graben Archäologen auf dem Domplatz in St. Pölten. Immer wieder machten sie überraschende Funde, so auch heuer. „Hervorzuheben ist ein Massengrab, von dem bisher mehr als 100 Individuen geborgen wurden“, sagt Ronald Risy, der Stadtarchäologe von St. Pölten.
Der archäologische Befund spreche dafür, dass „diese Menschen relativ zeitnah verstorben und in dieser Grube gruppenweise bestattet wurden. Die Todesursache ist unbekannt, sie könnte durchaus Krankheit, eine Epidemie oder eine Seuche gewesen sein.“ ORF
Aber auch mehrere kleinere Sammelgräber mit sieben bis 15 Skeletten wurden entdeckt: „Zwischen den Gräbern sieht man stellenweise bereits Mauern der römischen Stadt Aelium Cetium“, so der Stadtarchäologe.
Das aus 22 Personen bestehende Forscherteam dokumentierte in den letzten acht Jahren 25.000 Einzelbefunde, etwa 350.000 Fotos wurden angefertigt, mehr als „800 Bananenkartons an Funden, über 2.000 Münzen, 10.000 Metall- bzw. Beinfunde“, zählt Risy auf. Im kommenden Jahr wird in St. Pölten eine Ausstellung mit dem Titel „Der Umgang mit dem Tod“ gezeigt, mit wichtigen Funden vom Domplatz.
Im Stadtteil Viehofen, im Norden der Landeshauptstadt, sollen 500 bis 800 Wohnungen gebaut werden - auf einem Areal, auf dem während der NS-Zeit ein Zwangsarbeiterlager war. Seit Juni sind hier die Archäologen tätig.
„Das Ziel ist, die gesamte ehemalige Innenverbauung des Lagers - sofern noch vorhanden - freizulegen und zu dokumentieren. Auf Basis der daraus resultierenden Ergebnisse werden weitere möglicherweise noch notwendige Maßnahmen wie die Anlegung von Schnitten abgestimmt. Es ist wichtig, die letzten noch verbliebenen stummen Zeugen dieser nicht sehr ruhmreichen Vergangenheit zu dokumentieren und wieder ins Bewusstsein zu bringen“, erklärt Ronald Risy. ORF
Das vermutlich größte Zwangsarbeiterlager während der NS-Zeit auf dem Gebiet von St. Pölten war jenes in der Viehofener Au. Die Betonpfeiler der ehemaligen Stacheldrahtumzäunung und die Fundamentplatte einer Baracke sind im dichten Bewuchs des Auwaldes immer sichtbar gewesen. Das Lager war für 600 Insassen ausgelegt. Interniert waren Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion, vor allem aus der Ukraine, die in der Glanzstoff-Fabrik Zwangsarbeit verrichten mussten.
Die sechs Baracken wurden bis Ende der 1960er-Jahre als Wohnsiedlung genutzt, dann wurden die Gebäude geschleift. Die Archäologen legten seit Juni unter anderem die Fundamente zweier Baracken frei, auch ein vollständig erhaltener Splitterschutzgraben wurde entdeckt. Bis Jahresende soll die Arbeit der Wissenschaftler abgeschlossen sein.