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Anzeige gegen Klaus Leipziger
Plagiats-Vorwürfe gegen Mollath-Gutachter
Helmut Reister, 02.08.2013 09:32 Uhr
Gustl Mollath bei der Buchvorstellung "Wahn und Willkür"Foto: dpa
Hat der Bayreuther Chefarzt und Mollath-Gutachter bei seiner Doktorarbeit abgeschrieben? Ein Plagiatsjäger hat ihn angezeigt.
Nürnberg - Hat Klaus Leipziger, Chefarzt der Forensischen Psychiatrie im Bezirkskrankenhaus Bayreuth und zentraler Gutachter im Fall Mollath, bei der Erstellung seiner Dissertation abgeschrieben? Wie Martin Heidingsfelder, Deutschlands bekanntester Plagiatjäger, mitteilte, hat jetzt bei der Universität Ulm eine entsprechende Anzeige gegen Leipziger erstattet. Nach Angaben Heidingsfelders seien er und seine Mitarbeiter bereits bei „einer ersten kurzen Lektüre“ der Doktorarbeit auf ein „eindeutiges Plagiat“ gestoßen.
Eine genauere Durchsicht der Arbeit habe dann weitere Plagiate zu Tage gefördert, die auf seiner Internetseite unter dem Link „politplag.de/index.php/Free-Gustl-Mollath“ dokumentiert seien. „Aufgrund unserer Erfahrung“, schreibt Heidingsfelder in einer Erklärung, „gehen wir davon aus, dass diese Arbeit noch etliche weitere Fälle derart unredlicher wissenschaftlicher Arbeitsweise enthält.“ Die eigentliche Untersuchung sei allerdings Aufgabe der titelverleihenden Universität. Leipzigers Arbeit mit dem Titel „Forensische Psychiatrie am Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Beschreibung und Untersuchung der Rahmenbedingungen, Konzepte und Behandlungsergebnisse bei nach § 63 Strafgesetzbuch im Maßregelvollzug untergebrachten Patienten im Bezirkskrankenhaus Bayreuth und besonderer Berücksichtigung der Gruppe Sexualstraftäter“ verhalf dem Chefarzt der Forensik 1999 zu seinem Doktortitel.
Dr. Klaus Leipziger spielt im Fall Gustl Mollath, der seit sieben Jahren zwangsweise in der Psychiatrie untergebracht ist, als Gutachter eine zentrale Rolle. Erst vor wenigen Wochen hatte der Chef der Forensik seine Einschätzung, dass Mollath eine Gefahr für die Allgemeinheit darstelle und nicht entlassen werden könne, in einem neuen Gutachten wiederholt. Inzwischen wurde gerichtlich angeordnet, ein neues Gutachten von einem externen Psychiater anfertigen zu lassen. Leipziger ist heftigen Anfeindungen von Mollath-Unterstützern ausgesetzt und wurde seinen Worten zufolge bereits massiv bedroht.
„Der Prüfung seiner Arbeit durch die Universität Ulm sehe ich mit großer Gelassenheit entgegen“, sagte Leipziger. Seiner Dissertation lägen umfangreiche empirische Forschungen zugrunde, die er selbst gemacht habe. Heidingsfelder, der auf der Liste der Piratenpartei für die Landtags- und Bundestagswahl im Herbst kandidiert, ist eigenen Angaben zufolge seit Ende 2011 als Plagiatsucher unternehmerisch tätig und durchsucht mit seinen Mitarbeitern knapp 20 Dissertationen pro Monat auf Plagiate.
Bundesweit bekannt wurde er durch seine Gründung von „VroniPlag Wiki“, benannt nach der Tochter des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber. In den 80er Jahren war er Spieler und Trainer bei den „Ansbach Grizzlies“ und den „Noris Rams“ (American Football).
Im Fall Mollath tauchte der Name Leipziger immer wieder auf: Er ist eine der Schlüsselfiguren. Leipziger war es, der 2005 in seinem Erstgutachten Mollath eine paranoide Wahnvorstellung attestierte und damit den Grundboden für Mollaths Einweisung in die Psychiatrie legte. Andere Gutachter widersprachen dem Psychiater In Teilen seiner Einschätzung, Leipziger selbst bestätigte später sein damals gefälltes Urteil. In einem Interview mit dem Nordbayerischen Kurier sagte er: "Hier muss ich unterstreichen, dass kein ernstzunehmender forensische Psychiater, dem zur Erstattung des Gutachten alle gerichtlichen Unterlagen vorlagen, inhaltlich das von mir erstellte Gutachten in Zweifel gezogen hat."
Erst vor gut einem Monat sicherte Rudolf Burger, Direktor der Bezirksverwaltung Oberfranken, ihm das uneingeschränkte Vertrauen zu. In einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung attestierte er dem Chefarzt der Klinik für Forensische Psychiatrie "eine sachlich fundierte Arbeit". Mollath befindet sich seit Mitte 2009 im Bezirkskrankenhaus Bayreuth.
Mitte Juli veröffentliche das Krankenhaus einen offenen Brief, in dem sich die Mitarbeiter gegen Bedrohungen und Beschimpfungen wegen der Mollath-Unterbringung wehren. Auch Leipziger selbst wurde bereits bedroht: Ein anonymer Anrufer beschimpfte ihn und drohte mit Körperverletzung.
ISSN 2197-6449 – Newsblog des Plagiatsgutachters Dr. Stefan Weber – Seit 2010
Aus der Dissertation. Der Hinweis auf das Plagiat wurde hier in der Fußnote selbst gegeben. Keine optische Hervorhebung der übernommenen Passagen im Fließtext. Der Skandal ist hier auch:
Jeder Betreuer müsste sofort sehen, dass es so eine Zitierweise nicht gibt. Die Nicht-Kennzeichnung wörtlich übernommener Stellen ist ein non licet. Er gilt
als “‘Mehrkämpfer in Sachen Kinder-, Jugend- und
Familienhilfe’ in Deutschland”. Nun könnte ihm ein Kampf an einem
ganz anderen Schauplatz, nämlich um seinen Doktortitel bevorstehen: VroniPlag befindet sich gerade mitten in der Plagiatsdetektion beim neuen Fall. Auf 29 Seiten wurden bislang
(Samstag, 23. Juli 2011, 9:00 Uhr) Plagiatsstellen gefunden, die Rekonstruktionsarbeit hat aber gerade erst begonnen. Auffällig: 23 Seiten enthalten schon jetzt mehr als 75 Prozent
Plagiatstext. Die Dissertation zum Download findet sich hier. Was erschwerend hinzukommt: Der
Mann ist Sozialpsychologe, hat rund 100 Publikationen verfasst und ist zentral mit bildungspolitischen Fragen beschäftigt. Au Backe!
Abfrage 27.08.2014, 00:10 Uhr
http://plagiatsgutachten.de/leipziger-amtsleiter-unter-plagiatsverdacht/
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Kritik an Doktorarbeit
2. August 2013, 13:46 Uhr
Gutachter Klaus Leipziger sorgte dafür, dass Gustl Mollath in die Psychiatrie eingewiesen wurde. Nun gerät der Psychiater selbst unter Verdacht. Seine Doktorarbeit soll ein Plagiat sein. Von Helmut Reister
Gustl Mollath sitzt seit sieben Jahren in Bayreuth in der Psychiatrie. Nun ist der Gutachter, dessen Untersuchung mitverantwortlich war für Mollaths Einweisung, selbst ins Zwielicht geraten© Daniel Karmann/DPA
Hat Klaus Leipziger, Chefarzt der Forensischen Psychiatrie im Bezirkskrankenhaus Bayreuth und zentraler Gutachter im Fall Gustl Mollath, bei der Erstellung seiner Dissertation abgeschrieben? Martin Heidingsfelder, Deutschlands bekanntester Plagiatsjäger, ist davon überzeugt und hat am heutigen Freitag die Universität Ulm über seine Recherchen informiert.
Nach Angaben Heidingsfelders sind er und seine Mitarbeiter bereits bei "einer ersten kurzen Lektüre" der Doktorarbeit auf ein "eindeutiges Plagiat" gestoßen. Eine genauere Durchsicht der Arbeit habe dann weitere Plagiate zu Tage gefördert, die auf seiner Internetseite unter dem Link "politplag.de/index.php/Free-Gustl-Mollath" dokumentiert seien.
"Aufgrund unserer Erfahrung", schreibt Heidingsfelder in einer Erklärung, "gehen wir davon aus, dass diese Arbeit noch etliche weitere Fälle derart unredlicher wissenschaftlicher Arbeitsweise enthält." Die eigentliche Untersuchung sei allerdings Aufgabe der titelverleihenden Universität.
Der Fall Gustl Mollath Mollath sieht sich als Justizopfer. Der Nürnberger wurde 2006 nach von ihm bestrittenen tätlichen Angriffen auf seine inzwischen geschiedene Frau in die Psychiatrie zwangseingewiesen. In dem Verfahren zu seiner Einweisung wurde ihm auch eine paranoide Gedankenwelt vorgeworfen, weil er behauptete, dass seine Frau bei der HypoVereinsbank Schwarzgelder in Millionenhöhe verschoben habe. Inzwischen ergaben interne Prüfungen der HypoVereinsbank, dass ein Teil dieser Vorwürfe zutrifft. Seither sorgt der Fall Mollath bundesweit für Aufsehen. Es gab in Bayern einen Untersuchungsausschuss. Beate Merk, Justizministerin des Freistaates, veranlasste die Staatsanwaltschaft, die Wiederaufnahme des Falles zu beantragen. Das Landgericht Regensburg sah in seiner jüngsten Entscheidung von Ende Juli jedoch keinen Anlass dafür, den Fall neu aufzurollen.
Leipzigers Arbeit mit dem Titel "Forensische Psychiatrie am Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Beschreibung und Untersuchung der Rahmenbedingungen, Konzepte und Behandlungsergebnisse bei nach § 63 Strafgesetzbuch im Maßregelvollzug untergebrachten Patienten im Bezirkskrankenhaus Bayreuth und besonderer Berücksichtigung der Gruppe Sexualstraftäter" verhalf dem Chefarzt der Forensik 1999 zu seinem Doktortitel.
Leipziger spielt als Gutachter im Fall Gustl Mollath eine zentrale Rolle. Seit sieben Jahren ist Mollath gegen seinen Willen in der Psychiatrie untergebracht. Erst vor wenigen Wochen hatte der Chef der Forensik seine Einschätzung, dass Mollath eine Gefahr für die Allgemeinheit darstelle und nicht entlassen werden könne, in einem neuen Gutachten wiederholt. Inzwischen wurde gerichtlich angeordnet, ein neues Gutachten von einem externen Psychiater anfertigen zu lassen. Leipziger ist heftigen Anfeindungen von Mollath-Unterstützern ausgesetzt und wird seinen Worten zufolge massiv bedroht.
"Der Prüfung meiner Arbeit durch die Universität Ulm sehe ich mit großer Gelassenheit entgegen", sagte Leipziger. Seiner Dissertation lägen umfangreiche empirische Forschungen zugrunde, die er selbst gemacht habe.
Heidingsfelder, der auf der Liste der Piratenpartei für die Landtags- und Bundestagswahl im Herbst kandidiert, ist eigenen Angaben zufolge seit Ende 2011 als Plagiatssucher unternehmerisch tätig und durchforstet mit seinen Mitarbeitern knapp 20 Dissertationen pro Monat auf Plagiate. Bundesweit bekannt wurde er durch seine Gründung von "VroniPlag Wiki", benannt nach der Tochter des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber.
02.08.2013 12:21 Uhr
Von Otto Lapp
Abfrage 27.08.2014, 23.15 Uhr
http://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/mollaths_gutachter_unter_plagiats_verdacht_174482
Klaus Leipziger, Chefarzt der Forensik am BKH Bayreuth. Foto: Bayerl
Trotzdem hat Heidingsfelder den Gutachter von Gustl Mollath und den Leiter der Forensik in Bayreuth der Universität in Ulm angezeigt, wo Leipziger seine Doktorarbeit geschrieben hat. Leipziger möchte noch keine Stellung dazu nehmen, weil er erst „konkreter informiert sein" will. „Noch liegen mir keine Kritikpunkte vor." Heidingsfelder war zu einer Stellungnahme gegenüber dem Kurier gar nicht bereit.
In seiner Pressemitteilung heißt es: „Bereits bei einer ersten kurzen Lektüre der,Dissertation' von Klaus Leipziger entdeckten wir ein eindeutiges Plagiat." Er will unter http://politplag.de/index.php/Free-Gustl-Mollath in Kürze „ein Beispiel dokumentieren". Er behauptet weiter: „Aufgrund unserer Erfahrung bei der Plagiatssuche gehen wir davon aus, dass diese Arbeit noch etliche weitere Fälle derart unredlicher wissenschaftlicher Arbeitsweise enthält." Er wolle „in den kommenden Wochen weitere Plagiate aus dieser Arbeit dokumentieren."
Nach Informationen des Kuriers soll ein Zitat in der Arbeit Leipzigers nicht als solches gekennzeichnet sein.
Schon länger versuchen die Unterstützer von Gustl Mollath, die Glaubwürdigkeit der Personen zu beschädigen, die verantwortliche Positionen in dem Fall haben, wie dessen Ex-Frau Petra M. oder eben sein Gutachter Klaus Leipziger. Sie halten ihn für „schwer befangen", auch seine Ablösung wurde schon gefordert. Manfred Riebe, der Betreiber der Internet-Seite Nürnberg-Wiki behauptet seit Monaten, Leipziger sei aufgrund seines Studiums nicht qualifiziert.
Anfang 2011 stieg Martin Heidingsfelder in die Plagiatssuche ein. Bundesweit bekannt wurde er durch seine Gründung von VroniPlag Wiki, von ihm benannt nach der Stoiber-Tochter Veronica Saß. Seit Ende 2011 ist Martin Heidingsfelder als Plagiatssucher unternehmerisch tätig und durchsucht derzeit mit seinen Mitarbeitern knapp 20 Dissertationen pro Monat auf Plagiate.
Abfrage 27.08.2014, 00:00 Uhr
Mollath-Gutachter Dr. Klaus Leipziger wird vorgeworfen, plagiiert zu haben. Die Uni Ulm prüft jetzt seine Dissertation, er hat 1999 in Ulm promoviert.
Für Martin Heidingsfelder ist die Sachlage klar: "Plagiate in der Form habe ich noch nie gesehen. Das ist extrem", sagt der Nürnberger Plagiatssucher von vroniplag.de über die Dissertation des Mollath-Gutachters Dr. Klaus Leipziger. Der Chefarzt der Klinik für Forensische Psychiatrie am Bezirkskrankenhaus Bayreuth habe in seiner Promotionsarbeit ganze Textteile anderer Wissenschaftler "fast unverändert" übernommen und nicht als Zitate gekennzeichnet, kritisiert Heidingsfelder, der diesen "massiven Plagiatsfall" in den vergangenen Tagen der Universität Ulm anzeigte. Leipziger hat als externer Doktorand an der Medizinischen Fakultät der Uni Ulm promoviert; der Psychiater war durch seine Rolle im Fall Mollath in den Fokus der Plagiatsjäger geraten. Der heute 60-Jährige hatte durch seine Gutachten dafür gesorgt, dass der Anfang der Woche freigelassene Gustl Mollath in die Psychiatrie eingewiesen und dort über Jahre festgehalten wurde.
Prof. Thomas Wirth bestätigte den Eingang der Anzeige gegen Leipziger. "Zunächst wird jetzt überprüft, inwieweit die Vorwürfe zutreffen", sagte der Dekan der Medizinischen Fakultät der Uni Ulm. Bestätige sich der Anfangsverdacht, werde sich daraufhin die Senatskommission "Verantwortung in der Wissenschaft" mit dem Fall befassen, die dann von sich aus Gutachter bestelle und den Verfasser der Doktorarbeit anhöre. "Die Kommission wiederum gibt dann eine Empfehlung ab", fasst Wirth das Verfahren zusammen. Er warnt vor einer Vorverurteilung, macht aber auch deutlich, "dass wir den Doktortitel abnehmen, wenn sich nach seriöser Prüfung die Vorwürfe bestätigen sollten". Leipziger selber sagte gestern auf Anfrage, dass er "selbstverständlich damit einverstanden ist, wenn die Universität Ulm meine Arbeit prüft". Er werde mit der Universität kooperieren.
Laut Uni-Präsident Karl Joachim Ebeling wird sich zunächst Prof. Lina Wiesmüller als Ombudsfrau mit den Vorwürfen gegen Leipziger beschäftigen. Die Uni müsse sich mit zwei bis drei Plagiatsfällen pro Jahr auseinandersetzen, "das sind relativ wenige, die Doktorarbeit Leipzigers ist wohl der spektakulärste wegen des Falls Mollath".
Er besuchte das Melanchthon-Gymnasium in Nürnberg. Unbekannt ist, ob er dort oder an einem anderen Gymnasium das Abitur bestand. Außerdem ist unbekannt, an welchen Universitäten Klaus Leipziger Medizin und Psychologie studierte, wo er das Examen bestand und wo und wann ihm die Approbation erteilt wurde. Seine Promotion an der Universität Ulm erfolgte extern während seiner Berufstätigkeit. [1]
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