Bürgerinitiative betreffend Wertschätzung Familienarbeit - faire Kinderbetreuungsfinanzierung für alle
Neue Bürgerinitiative fordert Fairness bei der Finanzierung der Kinderbetreuung und eine pensionsrechtliche Absicherung. Über 70% der Mütter möchten ihre Kinder in der Kleinkindphase selbst betreuen. (Wien, 30. Juni 2015)
Gleiche finanzielle Unterstützung pro Kind und zwar unabhängig von der jeweils gewählten Betreuungsart fordert eine neue in Vorarlberg gestartete Bürgerinitiative. Die parteiunabhängige „Initiative Wertschätzung Familienarbeit“ will erreichen, dass externe Kinderbetreuung, Betreuung durch Tagesmütter und familieninterne Betreuung vor dem Staat endlich „gleichbehandelt werden“ und die Eltern dadurch frei entscheiden können, welche Form sie für ihr(e) Kind(er) wünschen. Auch für eine tatsächliche sozial- und pensionsrechtliche Absicherung der erbrachten Erziehungszeiten in der Familie setzt sich der 2005 in Vorarlberg gegründete Verein ein.
Manuela Vogel, mehrfache Mutter und Mitinitiatorin, freut sich: „Unsere Bürgerinitiative hat sehr großen Anklang gefunden. Wir haben bereits über 5000 Unterschriften gesammelt und viele, viele positive Rückmeldungen von Frauen und Männern gleichermaßen erhalten. Die überwiegende Mehrheit der Mütter möchte ihre Kinder, besonders in der Kleinkindphase, selbst betreuen. Wir gehen von 70% in einer Studie der Arbeiterkammer, in vergleichbaren deutschen Studien sogar von 80% aus.“
Die Sprecherin der Gruppe, Christine Marcadella war selbst 32 Jahre lang in der Kinderbetreuung tätig und gründete und leitete 10 Jahre lang die erste öffentliche Kinderkrippe Tirols. Sie beschreibt ihre Motivation so: „Was ich in der Praxis erlebt habe, hat mich zum Nachdenken gebracht. Unsere Initiative denkt an die Kinder und die Eltern gleichermaßen: Wer dem Berufsleben zugunsten der eigenen Kinder Nachrang gibt, hat kein Einkommen, spürbar weniger Pension, lebt häufiger an der Armutsgrenze und bekommt für diese wichtige Arbeit zu wenig Wertschätzung.“
Ins Parlament begleitet wurde die Initiative von der Wiener ÖVP-Gemeinderatskandidatin Gudrun Kugler: „Die häusliche Kinderbetreuung darf gegenüber der institutionellen keine Nachteile mit sich bringen. Wenn wir echte Wahlfreiheit ermöglichen wollen, genügt es nicht, Krippen- und Kindergartenplätze zu schaffen. Die Politik muss auch jene unterstützen, die gerne etwas länger hauptberuflich für ihre Kinder da sein wollen.“
In eine ähnliche Stoßrichtung wirkt das von der Bürgerinitiative zitierte „Berndorfer Modell“ zur Unterstützung der familieninternen Kleinkindbetreuung. Die Salzburger Gemeinde fördert nach einem Allparteienbeschluss seit 2013 die „konkrete Wertschätzung der familieninternen Kinderbetreuung“ durch Beisteuerung des „Gemeinde-Drittelbetrages“ zur Anhebung des Kinderbetreuungsgeldes auf die Höhe des Mindestsicherungssatzes. Bürgermeister Dr. Josef Guggenberger gehört zu den Unterstützern dieser Initiative.
Nach der heutigen Übergabe der Unterschriften an den Petitionsausschuss des Nationalrats
kann die Initiative voraussichtlich ab Donnerstag online
unterzeichnet werden:
http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/BI/BI_00078/index.shtml
Die Bürgerinitiative im Internet:
http://www.lauterach.at/de/lauterach/bildung-und-kultur/kinder-und-familie/familie
Das Berndorfer Modell im Internet: http://www.berndorf.salzburg.at/system/web/news.aspx?bezirkonr=0&menuonr=218526838&detailonr=223768376
Kontakt:
Christine Marcadella
0699/13012888, christine.marcadella@aon.at