Die Rechtsvertreterin betonte bei der Pressekonferenz, dass sie keinem Medium gegenüber die Absicht geäußert habe, gegen den Richter Klage wegen Amtsmissbrauchs einbringen zu wollen. Anwältin Peter kritisierte, dass ihre "mehrfach gestellten Beweisanträge unverständlicherweise seitens des Gerichts allesamt abgewiesen wurden". Dabei handelte es sich um Zeugen, die den Angeklagten "massiv belastet" hätten. Auch das Gutachten derPsychiaterin Adelheid Kastner, die den Angeklagten untersucht hatte, wurde von der Anwältin als mangelhaft bezeichnet. Zum Beweis dafür habe sie im Verfahren Fachexpertisen vorgelegt, ein Antrag auf ein weiteres Gutachten zur Beurteilung der Persönlichkeit des Beschuldigten sei jedoch ebenfalls abgelehnt worden. "Die noch dazu unbegründete Ablehnung sämtlicher Beweisanträge lässt sich mit den Prinzipien eines fairen Strafverfahrens in keiner Weise vereinbaren", meinte Peter.
"Sollten die Alarmglocken läuten"
Kriminologin Katharina Beclin von der Universität Wien zeigte sich bei der
Pressekonferenz erstaunt, dass das Verfahren nach kolportierten Interventionen - der Bruder des Angeklagten ist ein prominenter Politiker - nicht an ein anderes Gericht delegiert worden
ist. "Wenn so etwas vorkommt, sollten die Alarmglocken läuten", meinte
Beclin. "Die Optik ist eine schlechte."
Der angeklagte Tatzeitraum beginne jedoch im Jahr 2000, also zwölf Jahre vor der Scheidung. Die Kinder hätten massive psychische Traumata erlitten.
http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/steiermark/Arzt-Kinder-sprechen-ueber-ihr-Martyrium/302455321
Gutachterin Dr. Kastner 2010 von der Liste der Sachverständigen gelöscht
http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/621464/Fall-Josef-F_Gutachterin-von-Liste-gestrichen
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Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_Kastner, Abfrage 06.10.2017
Adelheid Kastner (* 17. August 1962 in Linz, Oberösterreich) ist eine österreichische Psychiaterin. Die ausgebildete Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie ist Primarärztin der Klinik für Psychiatrie mit forensischem Schwerpunkt am Kepler Universitätsklinikum. Als anerkannte Expertin im Bereich der Forensischen Psychiatrie war sie unter anderem als Gerichtsgutachterin im Fall Fritzl und der Causa Kremsmünster tätig.
Kastner promovierte 1986 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Nach Abschluss ihrer Facharztausbildung in Psychiatrie und Neurologie 1998 nahm sie eine Tätigkeit im psychiatrischen Konsiliardienst der Justizanstalt Garsten, später dann an den Justizanstalten Linz und Steyr auf. 1999 baute Kastner die Forensische Nachbetreuungsambulanz Linz (FORAM) auf, es folgten später die Ambulanzen und Salzburg und Amstetten. Für die Justizanstalt Wels entstand 2003 unter Kastners Leitung eine forensische Abteilung. 2005 wurde sie zur Primaria der neu geschaffenen forensischen Abteilung an der Landesnervenklinik Wagner-Jauregg in Linz bestellt. Seit 1998 ist sie als Gerichtspsychiaterin tätig und wurde in dieser Funktion wiederholt als forensische Gutachterin bestellt. Wegen Überlastung wurde Kastner im April 2010 von der Liste der allgemein beeideten Gerichtssachverständigen gestrichen.[1] Sie wird seither nur noch ad hoc in speziellen Fällen vom Gericht beeidet und bestellt.
Im November 2015 wurde Adelheid Kastner das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.[2] Derzeit arbeitet Kastner am Aufbau einer forensischen Jugendpsychiatrie.
Im Jahr 2009 wurde Kastner im Fall Fritzl mit einem Gutachten zu einem der bisher prominentesten Fälle beauftragt. Die erfahrene Gerichtspsychiaterin nimmt diesen außergewöhnlichen Kriminalfall zum Anlass, um in ihrem Buch Täter Väter[3] über die Normalität des Bösen zu reflektieren und anhand zahlreicher Interviews mit Gewalttätern die Frage zu beantworten, welche Mechanismen in diesen Männern wirken.
Gutachterin Dr. Kastner 2010 von der Liste der Sachverständigen gelöscht
http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/621464/Fall-Josef-F_Gutachterin-von-Liste-gestrichen
siehe auch